Nachhaltige Verpackung für Lebensmittel

Die Studentin Amelie Graf hat im Rahmen ihres Design-Studiums an der Universität der Künste Berlin eine nachhaltige Verpackung entwickelt. Der Clou: Die Verpackung ist essbar und wird somit selbst zum Lebensmittel! Als Rohstoff diente JELUCEL® Cellulosepulver. Jetzt ist die Design-Studentin mit ihrer essbaren Lebensmittelverpackung, der Meal Bag, für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design (DNP Design) nominiert.

Wie alles begann

Ausgangspunkt für das Masterprojekt von Amelie Graf war die Frage: „Wie gehen wir mit Materie um?“. Sie wollte untersuchen, wie sich Stein verhält und was daraus entstehen kann. In einem benachbarten Kalksteinbruch beschaffte sie sich Proben. Dass sie sich für das Material Stein entschied, lag am Beruf ihres Vaters, der Bildhauer ist. Während ihrer zahlreichen Materialstudien kam der umweltbewussten Studentin die Idee, aus Kalksteinmehl, Stärke und Birkencellulose einen Biokunststoff herzustellen.

Materialstudien mit Stein - Vorstufe der Entwicklung einer nachhaltigen Verpackung

Materialstudien mit Stein

 

Material mit zweifachem Nutzen

Nach wochen- und monatelanger Arbeit gelang es ihr, einen Biokunststoff zu entwickeln. Doch Amelie Graf wollte mehr. Ihr Biokunststoff sollte nicht nur als Verpackung dienen, sondern auch essbar sein. Sie wollte ihrem Produkt einen zweifachen Nutzen bescheren.

Amelie Graf bei ihren Materialstudien in der Werkstatt ihres Vaters

 

Unterstützung durch JELU-WERK

Auf der Suche nach einer geeigneten Cellulose, die für Lebensmittel zugelassen ist, entdeckte die Design-Studentin das JELU-WERK. Das vorgestellte Projekt stieß beim Unternehmen auf offene Ohren und Unterstützung. Ausgestattet mit JELUCEL® Cellulosepulver in unterschiedlichen Faserlängen unternahm Amelie Graf weitere Versuche. Aus der heimischen Küche wurde ein Versuchslabor.

Von der nachhaltigen zur essbaren Verpackung

Unzählige Male mischte die Berliner Studentin an ihrem Herd die Inhaltsstoffe und variierte die Rezepturen. Als ihr die Cellulose ausging, schickte ihr das JELU-WERK weitere Mengen. Sie tüftelte so lange, bis sich das entwickelte Material wie Kunststoff anfühlte und als Verpackungsmaterial geeignet war.

Mit der Meal Bag hat Amelie Graf ein nachhaltiges Produkt entwickelt, das Verpackungen in einem neuen Licht erscheinen lässt. Ihr innovatives Produkt kann dazu beitragen, dass selbst Menschen umweltbewusster werden, die nicht aktiv einen ökologischen Ansatz verfolgen.

Nachhaltige Verpackung als Lebensmittel

Hauptbestandteile der nachhaltigen Verpackung sind JELUCEL® Cellulosepulver und Maisstärke. Die neuartige Verpackung eignet sich für Lebensmittel wie Nudeln, Bohnen, Suppengemüse und vieles mehr. Das enthaltene Cellulosepulver ist für Lebensmittel zugelassen und liefert wertvolle Ballaststoffe. Darüber hinaus bindet es Flüssigkeiten und fungiert beim Kochen als Soßenbinder. Einfach die Verpackung wie Gemüse gründlich waschen und in Stücke schneiden.

Ökologische Alternative zur Kunststoffverpackung

Die Meal Bag von Amelie Graf ist eine zu 100 % kunststofffreie Verpackung, die das Lebensmittel dosiert, vor äußeren Einflüssen schützt und luftdicht aufbewahrt. Und sie trägt dazu bei, das Aufkommen an Plastikabfällen im Einzelhandel zu reduzieren.

Das Umweltbewusstsein der Konsumenten steigt und die Forderung nach nachhaltigen Verpackungen wird lauter. Da kommt die Meal Bag als echte Alternative daher. Mit dieser Verpackung lässt sich der natürliche Stoffkreislauf schließen, denn sie:

  • ist essbar
  • verrottet innerhalb kurzer Zeit auf dem Kompost
  • kann recycelt werden

Nominiert als visionäres Produkt

Mit ihrer essbaren Verpackung hat Amelie Graf ein visionäres Produkt geschaffen. Die Meal Bag ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design (DNP Design) in der Kategorie „Visionen“ nominiert. Der DNP wird dieses Jahr erstmalig ausgelobt. Die neuartige Verpackung steht für vorbildliche und auszeichnungswürdige Nachhaltigkeit. Wir wünschen Frau Graf viel Glück mit der Meal Bag!

Fotos von Amelie Graf, Porträt Amelie Graf von Paul Pankow

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